Travel Weekend

Hahnenklee – Harz aber herzlich

20. Januar 2017
Hahnenklee, Harz

Dass Herr Lagerfell Verwandte auf der ganzen Welt hatte, war ich ja mittlerweile gewöhnt, desto mehr überraschten mich dann die Briefe aus der näheren Umgebung.
Heute kam ein Brief von seinem Bruder aus dem Harz.

„Lieber Herr Lagerfell, es stürmt und schneit schon seit Tagen. Der Schnee türmt sich bereits über die Fenster und wir sitzen ohne Tageslicht in unserem Haus. Jede helfende Pfote wird gebraucht um den Schneemassen Herr zu werden. Ich danke es Ihnen auch mit einer Stein-Pils-Kur.
Ihr Bruder, Herr Werner Rode.”

Herr Lagerfell lies nur ein verächtliches Schnaufen vernehmen und rollte sich wieder auf seinem Platz am Kamin zusammen.
„Ach kommen Sie, Herr Lagerfell, lassen Sie uns in den Harz fahren. Ich habe seit Jahren keinen Schnee mehr gesehen. Geschweige denn, meterhoch! Ich helfe auch beim Schippen.“
Herr Lagerfell öffnete müde ein Auge, gähnte und meinte nur: „Da fahren Sie mal schön alleine…“

Heute machen wir uns auf den Weg nach Hahnenklee-Bockswiese. Ein kleiner Wintersportort im Oberharz und Stadtteil von Goslar mit rund 1100 Einwohnern.
Von Hamburg und Berlin ist Hahnenklee in etwa 2,5 – 3 Stunden gut erreichbar. Das Auto kann getrost stehen bleiben – Hahnenklee ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut angebunden. Am besten man nimmt die Bahn nach Goslar und von dort den Bus 830 nach Hahnenklee.
Eine schöne Unterkunft ist das Hotel Njord direkt am idyllischen Kranichsee gelegen. Das Hotel besticht durch seine „hygellige“ Einrichtung im nordischen Stil und seine entspannte Atmosphäre. Das angeschlossene Restaurant Madhus überrascht jeden Abend mit einem anderen kreativen 4 Gänge Menü und der Abend lässt sich besonders stilvoll am offenen Kamin in der Wodkabar ausklingen. Auch ein kleiner Wellnessbereich mit Infrarotsauna, finnischer Sauna, Whirlpools und Schaukelliegen lässt keine Wünsche offen.
Mein Lieblingsplatz ist aber die Bibliothek. Ein offener Raum mit bodentiefen Fenstern, bequemen Eames Lounge Chairs und Blick auf den Kranichsee.

In Fusslaufweite befinden sich alle gängigen Wintersportarten zum ausprobieren. Unter anderem Snowboarden oder Skifahren vom 726 m hohen Bocksberg. Weniger wintersportaffine Menschen wie ich, toben sich auf der 1500 m langen Rodelpiste aus – einer der Längsten im Harz. Samstags wird diese auch bis 21:30 komplett beleuchtet. Für die Langläufer gibt es die Möglichkeit sich auf 3 Loipen auszupowern. Bei richtig knackigem Winterwetter kann man sogar auf dem Teich am Kurpark Schlittschuhlaufen oder sich am Eisstockschießen ausprobieren. Und wem das alles zu aufregend ist, kann noch Schneeschuhwandern ausprobieren. In Hahnenklee wurde extra ein Schneeschuhwanderweg eingerichtet. Wer keine Wintersportausrüstung hat, kann diese auch bei den Verleihstationen im Ort für kleines Geld ausleihen.

Ein schöner Spaziergang bietet sich auch zum Kuttelbacherteich an, wo man im Café Seeperle bei Sonnenschein prima am Wasser sitzen kann. Ende Januar findet auch immer das Hahnenkleer Winterfest statt unter anderem mit Fackelwanderungen und Setzbügeleisen Eisschießen. Auf der Heimfahrt machen Sie unbedingt einen Stopp in Goslar und besuchen das Mönchehaus. Das Museum für moderne und zeitgenössische Kunst präsentiert ein ungewöhnlich hochwertiges Ausstellungsprogramm und zählt mit der Vergabe des „Kaiserringes“ zu einem der begehrtesten Kunstpreise weltweit.

Wenn Sie sich gefragt haben was die Stein-Pils-Kur ist, mit der der Bruder von Herrn Lagerfell ihn in den Harz locken wollte: es handelt sich um Korn, Steinhäger und Bier. Diese Kur streckt sogar die Einheimischen nieder.

Gute Reise! Wohin fahren Sie am liebsten in den Schnee?

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